zurück

1) Die Ausbildung im Sonderfach Innere Medizin und Pneumologie ermöglicht es, sowohl im intramuralen als auch im extramuralen Bereich klinisch tätig zu werden. Die Expertise der Pneumologie betrifft die Teilbereiche der Infektiologie mit dem besonderen Augenmerk auf die Tuberkulose, schlafassoziierte Atemstörungen, onkologische Erkrankungen der Thoraxorgane sowie das breite Spektrum der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD), Asthma bronchiale, interstitielle Lungenerkrankungen, die akute und chronische respiratorische Insuffizienz mit nichtinvasiver und invasiver maschineller Beatmung sowie die pulmonale Hypertension.

2) Die Facharztausbildung im Sonderfach Innere Medizin und Pneumologie wird mit den Teilprüfungen „Innere Medizin Grundprüfung“ sowie der österreichischen Facharztprüfung „Innere Medizin und Pneumologie“ abgeschlossen. Das europaweit gültige HERMES Curriculum, welches von der European Respiratory Society (ERS) verabschiedet wurde, bildet die Grundlage für den speziellen Teil. Die Österreichische Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) unterstützt die Facharztausbildung durch eine Vielzahl an Aktivitäten, wie z.B. Bronchoskopiekurse und eine einmal jährliche stattfindende Summer-School.

3) Der Österreichische Strukturplan Gesundheit definiert die Strukturqualität pneumologischer Abteilungen durch die spezifischen Teilbereiche Schlaflabor, Respiratory Care Unit, Bronchologie, Funktionsdiagnostik sowie infektiologischer Einheiten für Tuberkulose und Cystische Fibrose, neben den allgemein üblichen Teilbereichen stationärer, tagesklinischer und ambulanter Versorgung. Eine Ausbildung im Sonderfach Pneumologie im Rahmen der 36 Monate Spezialausbildung findet als Rotation durch die genannten Teilbereiche statt.

4) Die Österreichische Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) versteht sich als Forum für die Durchführung von nationalen wissenschaftlichen Studienprogrammen (z.B. Austrian Lung Cancer Group) sowie als Forum der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen europäischen Ländern im Rahmen der ERS (European Respiratory Society). Die wissenschaftliche Weiterentwicklung der Pneumologie in Österreich wird  durch spezifische Stipendienprogramme unterstützt (siehe auch: www.ogp.at ).

5) Die Entscheidung für eine Facharztausbildung Innere Medizin und Pneumologie ermöglicht die Erarbeitung eines breiten klinischen Spektrums an Kenntnissen und Fertigkeiten. Zentrale diagnostische Gebiete der Pneumologie umfassen die Thoraxradiologie (incl. CT, HR-CT und PET-CT) und die bronchologische Diagnostik, die ebenfalls mit bildgebenden Verfahren wie EBUS und CT unterstützt wird. Neben der bronchoskopisch-bioptischen Diagnosestellung stellt die funktionelle Beurteilung von Patient*innen ein wesentliches Charakteristikum des Faches dar. Die funktionelle Beurteilung von Patient*innen bedient sich der Blutgasanalyse, der Spirometrie und Bodyplethysmographie, der Diffusionskapazität und der Ergospirometrie.

6) Mit Abschluss der Ausbildung stehen dem:r Fachärzt:in vielfältige Möglichkeiten im niedergelassenen und stationären Bereich offen, die sowohl ein breites Altersspektrum, ein breites Spektrum der invasiven Untersuchungen und Therapien, als auch eine Vielzahl von herausfordernden klinischen Situationen durch seltene Lungenerkrankungen oder mutationsgetriebene Lungenkarzinome beinhalten. Das Sonderfach Innere Medizin und Pneumologie ist in Österreich im extramuralen Bereich durch etwa 200 Lungenfachärzt*innen und im intramuralen Bereich durch 22 klinische Abteilungen ausgewiesen.

Weitere Informationen zu Fortbildungsangeboten, PhD-Programmen, Facharztprüfung, Ausbildungsstätten finden Sie auf der ÖGP Homepage

Prim.Univ.Prof.Dr. Bernd Lamprecht
Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie

ÖGP