Internistische Sonderfächer

Das fachärztliche Ausbildungsangebot auf dem Gebiet der Inneren Medizin umfasst die Ausbildung zu »Fachärzt:innen für Innere Medizin« mit Spezialisierung in einer von zehn internistischen Disziplinen mit der Dauer von jeweils 6 Jahren.

Zur Zeit sind Sonderfachausbildungen in insgesamt 11, folgenden, Teilgebieten der Inneren Medizin möglich.

 

Innere Medizin

Das Sonderfach »Innere Medizin« schärft den Blick für die komplexe Gesamtheit internistischer Erkrankungen und deren Interaktionen. Nach der Grundausbildung gibt es eine weiterführende allgemein-internistische Weiterbildung. Dabei kann in verschiedenen Modulen auch das Fachwissen anderer Sonderfächer der Inneren Medizin erworben werden. 

   

Angiologie

Das Additivfach Angiologie beschäftigt sich mit der Ätiopathogenese von Erkrankungen in allen Gefäßbereichen und der Neuentwicklung von spezifischen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten.

Die Repräsentation auf nationaler wissenschaftlicher Ebene erfolgt durch die Österreichische Gesellschaft für Internistische Angiologie, die seit 2010 Teil des Österreichischen Gefäßverbandes ist sowie auch in der Österreichischen Gesellschaft für Innere Medizin.

Website ÖGIA

 

Endokrinologie und Stoffwechsel

Das Fach umfasst ein breites Spektrum aus Diagnostik und Therapie von Erkrankungen – u.a. der Schilddrüse, der Nebenschilddrüse, der Hypophyse und Nebenniere, sowie auch aller Verbindungen zwischen Knochen-, Lipid- und Zuckerstoffwechsel. Zu den Schwerpunkten zählen auch intestinale Hormone, Gehirn, Immun- und entzündungsmediierte Endokrinopathien, endokrinologische Fertilitäts- und Genderfragen, wie auch onkologische Themen.

Als Vertretung, Ansprechpartner und endokrinologisches Netzwerk steht die Österreichische Gesellschaft für Endokrinologie und Stoffwechsel (ÖGES) zur Verfügung, die seit 1995 regelmäßig Jahrestagungen abhält. 

Website ÖGES

 

Gastroenterologie und Hepatologie

Das Sonderfach Gastroenterologie und Hepatologie befasst sich mit allen Erkrankungen des Darms sowie von Leber und Pankreas. Größe und Dynamik der Entwicklung des Fachs macht die weitere Spezialisierung in Teilbereichen wie beispielsweise der gehobenen gastrointestinalen Endoskopie oder gastrointestinalen Onkologie notwendig.

Die Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH) arbeitet permanent an einer kontinuierlichen Verbesserung der Fachärzt:innenausbildung und der Weiterentwicklung des Sonderfachs.

Website ÖGGH

 

Hämatologie und Onkologie

Das Sonderfach befasst sich mit der Behandlung von bösartigen Tumoren und Bluterkrankungen. 

Die Österreichische Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (OeGHO) vereint Fachärzt:innen für Innere Medizin mit dem Sonderfach Hämatologie und Internistische Onkologie.
Im deutschsprachigen Raum gibt es eine starke Vernetzung mit den deutschen und schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Onkologie. Das zeigt sich auch durch die Ausrichtung gemeinsamer Jahrestagungen.

Website OeGHO

Infektiologie und Tropenmedizin

Die Ausbildung im Additivfach Infektiologie dauert drei Jahre und erfordert neben der Ausbildung an einer anerkannten Ausbildungsstätte für »Infektiologie und Tropenmedizin« auch den Nachweis einer spezifischen tropenmedizinischen Ausbildung, des Krankenhaushygienekurses der Österreichischen Ärztekammer sowie nachgewiesene Kenntnisse in diagnostischer Mikrobiologie.
Seit 2007 findet jährlich der von Österreichischen Gesellschaft für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin (OEGIT) organisierte Österreichische Infektionskongress statt. Darüber hinaus werden aktuelle klinisch-infektiologische und mikrobiologische  Themen auch im Rahmen der Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für antimikrobielle Chemotherapie präsentiert (OEGACH).

Website der ÖGIT

 

Intensivmedizin und Notfallmedizin

Das Additivfach Intensivmedizin ist ein hoch spezialisiertes Fachgebiet, das sich auf die Behandlung hoch-komplexer, kritisch kranker Patient:innen fokussiert. Das umfasst pathophysiologische Prozesse schwerer internistischer Erkrankungen, invasives und nicht-invasives Monitoring, invasive und nicht-invasive Atemunterstützung sowie die Durchführung aller gängigen Organersatztherapieverfahren. 

Die Ausbildung dauert drei Jahre und beinhaltet auch organisatorische und ethische Aspekte, invasive diagnostische und therapeutische Fertigkeiten, Hirntod-Diagnostik und Teamführung. Die Absolvierung dieses Sonderfachs gilt als Voraussetzung für die Leitung einer internistischen Intensivstation ab Stufe I. 

Die Repräsentation auf nationaler wissenschaftlicher Ebene erfolgt durch die Österreichische Gesellschaft für internistische und allgemeine Intensiv- und Notfallmedizin (ÖGIAIN). 

Website ÖGIAIN

 

Kardiologie

Die Kardiologie befasst sich mit Struktur, Funktion und den Erkrankungen des Herzens. Neben der sich stetig verbessernden Diagnostik liegt ein Hauptaugenmerk des Faches auf interventionellen Eingriffen, wobei hier neben der etablierten perkutanen Coronarintervention (PCI) besonders perkutane Klappeneingriffe hervorzuheben sind.

Die Österreichische Kardiologische Gesellschaft (ÖKG) repräsentiert eines der innovativsten Teilgebiete der Inneren Medizin. Sie ist in Europa bestens vernetzt und veranstaltet gemeinsam mit Kolleg:innen in Deutschland und der Schweiz Dreiländertreffen (D-A-CH) zur Förderung des wissenschaftlichen Austauschs.

Website ÖKG

 

Nephrologie

Die Nephrologie befasst sich mit den Erkrankungen der Niere sowie mit Diagnostik und Therapie des Bluthochdrucks, des Wasser- und Elektrolythaushaltes, des Säure-Basen-Gleichgewichtes, seltener primärer Nierenerkrankungen sowie hereditärer Erkrankungen, bei denen die Beteiligung der Niere entscheidend ist. Ebenso zählen extrakorporale Verfahren wie z.B. Dialyse oder Nierentransplantation zu diesem Sonderfach. Aufgrund der breiten nephrologischen und internistischen Kenntnisse sowie der klinischen Erfahrung werden Nephrolog:innen häufig in die Behandlung primär nicht-nephrologischer Erkrankungen miteinbezogen.

Die Österreichische Gesellschaft für Nephrologie (ÖGN) vertritt die speziellen Agenden der Fachrichtung sowohl fachlich als auch politisch.

Website ÖGN

Pneumologie

Die Expertise der Pneumologie betrifft die Teilbereiche der Infektiologie mit dem besonderen Augenmerk auf die Tuberkulose, schlafassoziierte Atemstörungen, onkologische Erkrankungen der Thoraxorgane sowie das breite Spektrum der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD), Asthma bronchiale, interstitielle Lungenerkrankungen, die akute und chronische respiratorische Insuffizienz mit nichtinvasiver und invasiver maschineller Beatmung sowie die pulmonale Hypertension. Teil der Ausbildung ist außerdem eine vertiefte Ausbildung in pädiatrischer Pneumologie und Thorax-Radiologie.

Die Österreichische Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) versteht sich als Forum für die Durchführung nationaler wissenschaftlicher Studienprogramme (z.B. Austrian Lung Cancer Group) sowie als Forum der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen europäischen Ländern im Rahmen der ERS (European Respiratory Society). Die wissenschaftliche Weiterentwicklung der Pneumologie in Österreich wird  durch spezifische Stipendienprogramme unterstützt.

Website ÖGP

 

Rheumatologie

Die Rheumatologie beschäftigt sich mit Diagnose und Therapie von systemischen Autoimmunerkrankungen sowie Erkrankungen des Bewegungsapparates. Mittlerweile werden rund 400 Erkrankungen zum Rheumatischen Formenkreis gezählt, z.B. chronisch-entzündliche und degenerative Erkrankungen von Bewegungs- und Stützapparat und systemische Autoimmunerkrankungen mit unterschiedlichen, teilweise lebensbedrohlichen, Organmanifestationen. Physikalische Therapie, Rehabilitation und Osteologie sind integrale Bestandteile der Rheumatologie.

Die Österreichische Gesellschaft für Rheumatologie und Rehabilitation (ÖGR) ist eine wissenschaftliche, berufsständische und standespolitische Fachgesellschaft. Sie ist mit internationalen Gesellschaften wie DGRh, EULAR oder DVO vernetzt und im UEMS (European Board of Rheumatology) vertreten und betreibt mit der »ÖGR Summer School« eine gezielte Förderung, um Medizinstudent*innen und Jungärzt*innen für das Fach Rheumatologie zu interessieren.

Website ÖGR