Besuch bei Bundesministerin Korinna Schumann: Positionspapier und „Die Internistin“
Am 29. Oktober 2025 waren ÖGIM-Präsident Univ.-Prof. Dr. Alexander Rosenkranz und Generalsekretärin Priv.-Doz. Dr. Patrizia Constantini-Kump im Gesundheitsministerium eingeladen, um zentrale Anliegen der Inneren Medizin vorzustellen. Im Fokus stand das Positionspapier, das die ÖGIM gemeinsam mit allen Sonderfachgesellschaften und dem Berufsverband Österreichischer Internisten (BÖI) verfasst hat. Darin werden nicht nur die aktuellen Probleme und Herausforderungen der Inneren Medizin dargelegt, sondern vor allem Lösungsvorschläge, um eine umfassende Patient:innenversorgung auch in Zukunft zu gewährleisten. Klar ist dabei, dass es ohne Frauen in der Inneren Medizin – ganz besonders in der Niederlassung – nicht gehen wird. Die Fraueninitiative „Die Internistin“, die sich für bessere Rahmenbedingungen und Sichtbarkeit von Ärztinnen in der Inneren Medizin einsetzt, wurde daher ebenfalls mit großem Interesse und Wohlwollen im Gesundheitsministerium wahrgenommen.
Qualität und Struktur in der Versorgung
Mit dem im September 2025 veröffentlichten Positionspapier „Wege einer umfassenden Patient:innenversorgung“ legt die ÖGIM gemeinsam mit allen internistischen Fachgesellschaften und dem BÖI ein fachlich fundiertes Konzept für eine moderne, integrierte internistische Versorgung vor. Ziel ist es, Struktur, Qualität und Effizienz in der Versorgung langfristig abzusichern – sowohl im intramuralen als auch im extramuralen Bereich.
Diskutiert wurden dabei insbesondere:
- die bedarfsgerechte Abbildung internistischer Leistungen im Leistungskatalog,
- die Harmonisierung von Versorgungsstrukturen über die Bundesländer hinweg,
- sowie die Bedeutung eines klar definierten Verantwortungsbereichs für die Innere Medizin in der Gesamtversorgung.
Die ÖGIM betonte, dass eine zeitgemäße Definition und Bewertung internistischer Leistungen die Basis dafür bildet, medizinische Qualität zu sichern und gleichzeitig Überlastung in den Spitälern zu vermeiden.
Frauen stärken, Vielfalt sichern
Ein zweiter Schwerpunkt des Gesprächs war die „Die Internistin“. Die Initiative widmet sich der Förderung und Vernetzung von Ärztinnen in der Inneren Medizin mit dem Ziel, Karrieren zu ermöglichen, Work-Life-Balance zu fördern und Strukturen zu verändern – damit Frauen nicht nur in die Innere Medizin gehen, sondern dort auch bleiben wollen.
Female Empowerment ist dabei ein wesentlicher Beitrag, um Internistinnen bei der Gestaltung ihrer Karrierewege zu unterstützen, ihnen kollegialen Austausch zu bieten und die Möglichkeit, sich über den Arbeitsplatz hinaus miteinander zu vernetzen.
Austausch auf Augenhöhe
Das Gespräch verlief in konstruktiver und angenehmer Atmosphäre, und die ÖGIM konnte klar zum Ausdruck bringen, dass sie gemeinsam mit den internistischen Sonderfachgesellschaften eine aktive Rolle in der gesundheitspolitischen Weiterentwicklung spielen kann – und sollte. Nicht nur als Expert:innenforum, sondern als Partner in der Gestaltung eines verantwortungsvollen und nachhaltigen Gesundheitssystems. Der Austausch mit dem Ministerium soll fachlich vertieft werden – mit Blick auf eine praxisnahe Umsetzung der im Positionspapier beschriebenen Maßnahmen, allen voran den Patient:innenpfaden, wofür das Ministerium auch Unterstützung zugesichert hat.